Als Lehrerin habe ich über die letzten Jahre immer wieder erlebt, wie unsicher viele Schülerinnen und Schüler vor mündlichen Präsentationen sind — und wie schnell sich das mit gezieltem Training verändern lässt. In diesem Beitrag teile ich meinen erprobten Aufbau für Präsentationen im Unterricht sowie eine Kriterienschablone, die ich direkt im Unterricht einsetzen kann. Die Vorlagen sind praxisnah, adaptierbar und sollen Lehrpersonen Zeit sparen.
Warum Präsentationen systematisch trainieren?
Bei Präsentationen geht es nicht nur um Fachwissen, sondern um eine ganze Reihe von Kompetenzen: Strukturieren, Visualisieren, Sprechen vor Publikum, Zeitmanagement und Umgang mit Lampenfieber. Wenn ich Präsentationen regelmäßig und gezielt übe, sehe ich bei Schülerinnen und Schülern mehr Selbstvertrauen, klarere Sprache und bessere Lernfortschritte. Zudem bietet das Format großartigen Raum für Differenzierung — von kurzen Impulsreferaten bis hin zu längeren Gruppenprojekten.
Mein Aufbau für die Unterrichtseinheit: Schritt für Schritt
Ich arbeite mit einem modularen Ablauf, den ich je nach Jahrgangsstufe und Zeitkontingent anpasse. Ein typischer Ablauf über drei bis vier Lektionen sieht so aus:
Praktische Hilfsmittel und Methoden
Ich kombiniere klassische Methoden mit digitalen Tools:
Tipps gegen Lampenfieber
Ich arbeite mit fünf einfachen Strategien, die Schülerinnen und Schüler schnell anwenden können:
Kriterienschablone (Bewertungstabelle)
Ich nutze eine einfache Rubrik mit vier Hauptkriterien. Jede Stufe ist kurz beschrieben, damit Schülerinnen und Schüler verstehen, worauf es ankommt. Die Tabelle eignet sich für 4 Bewertungsstufen (4 = sehr gut, 3 = gut, 2 = befriedigend, 1 = verbesserungswürdig).
| Kriterium | 4 – sehr gut | 3 – gut | 2 – befriedigend | 1 – verbesserungswürdig |
|---|---|---|---|---|
| Inhalt & Struktur | Klare Gliederung, relevante Informationen, logischer Aufbau und starker Schluss. | Gute Struktur, wenige Lücken, sinnvolle Schlussfolgerung. | Grundidee erkennbar, aber Lücken oder Sprünge in der Argumentation. | Unklare Struktur, viele inhaltliche Lücken, kein Fazit. |
| Sprachliche Gestaltung | Flüssig, variierte Satzstrukturen, treffende Fachsprache, kaum Fehler. | Meist flüssig, angemessene Sprache, wenige Fehler. | Einige Unsicherheiten in Wortwahl und Grammatik. | Häufige sprachliche Fehler, Verständnisschwierigkeiten. |
| Präsentationstechnik | Guter Blickkontakt, sicheres Auftreten, angemessenes Sprechtempo. | Gutes Auftreten, gelegentlich unsicherer Blickkontakt oder Tempo. | Unsicheres Auftreten, wenig Blickkontakt, oft zu schnell/langsam. | Sehr unsicher, kaum Blickkontakt, starke Sprecheinschränkungen. |
| Medieneinsatz & Visualisierung | Folien/Material unterstützen die Aussage, klar und ansprechend gestaltet. | Material wirkt zielführend, kleinere Gestaltungsfehler. | Material hilfreich, aber teils unübersichtlich oder überladen. | Material lenkt ab oder ist unpassend. |
Beurteilungspraxis: Tipps für die Umsetzung
Ich empfehle, die Bewertungsrubrik vorher mit der Klasse zu besprechen und Beispielbewertungen zu üben. So wissen die Lernenden, worauf sie achten müssen. Bei jüngeren Schülerinnen und Schülern reicht oft eine vereinfachte Version mit drei Kriterien (Inhalt, Sprache, Auftreten).
Adaptieren für verschiedene Schulstufen
Die Umsetzung variiert je nach Alter:
Wenn Sie möchten, stelle ich gern die Vorlagen (Slide-Vorlage, Peer-Feedback-Karte, Rubrik als editierbares Dokument) zur Verfügung. Schreiben Sie mir eine Nachricht — gemeinsam passe ich die Materialien an Ihre Klasse an.